Weißwein aus Österreich
Weißwein: Bouvier
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Ursprünglich aus der französischen Schweiz; 1900 vom Österreicher Clotar Bouvier (nahe Radkersburg/Steiermark) gezüchtet.
Charakteristik:
Geringe Ansprüch an die Lage, bevorzugt tiefgründige Böden, geringer Ertrag, frühreif, bringt hohe Mostgewichte, wenig anfällig gegen Botrytis.
Wein:
Goldgelb, meist betonter Muskatduft, mild, vollmundig, häufig mit leichter Restsüße.
In Österreich finden sich die besten Bouviers im Prädikatswein-Bereich (insbesondere Beerenauslesen, Eisweine etc.)
Weißwein: Chardonnay
Synonyme:
Morillon, Feinburgunder (innerstaatlich bis 1999 gestattet)
Herkunft/Verbreitung:
Angeblich von Kreuzrittern nach Frank-
reich gebracht, von den Benediktinern in Burgund verbreitet. Heute fast auf der ganzen Welt anzutreffen. In Österreich (vor allem in der Steiermark als Morillon) seit längerem beheimatet. Geringe Anbau-
flächen, aber von wachsender Bedeutung, insbesondere im oberen Qualitätssegment.
Charakteristik:
Stellt keine allzu große Ansprüche an den Boden, bringt beste Ergebnisse aber nur in guten Lagen (warm, nicht zu heiß, nicht zu kalkhaltig).
Wein:
Im Duft an Weißbrot und Dörrfrüchte erinnernd, ergibt er sehr kräftige, extraktreiche Weine, die auch bei hoher Reife noch eine angenehme Säure besitzen; er gewinnt mit zunehmender Flaschenreife noch an Niveau.
In der Steiermark, wo er sehr frische, zartblumige Weine liefert, wird er als Morillon kultiviert. Er wird aber auch zunehmend in Niederösterreich, Burgenland und Wien angebaut.
Weißwein: Frühroter Veltliner
Synonyme:
Malvasier
Herkunft/Verbreitung:
Natürliche Kreuzung von Roter Veltliner x Sylvaner
Charakteristik:
Geringe Ansprüche an den Standort; karge Böden, auch kalkhältige. Empfindlich gegen Winter- und Spätfröste. Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Frühreif.
Wein:
Goldgelb. Kein spezifisches Bukett. Kräftig, mild bis säurearm; würzig. Erreicht leicht hohen Extrakt- und Alkoholgehalt.
Weißwein: Furmint
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Stammt entweder aus Kroatien oder Ungarn. Hauptbestandteil des ungarischen Tokajer. Hat nichts mit dem dem Tokay d’Alsace zu tun. In Österreich heute hauptsächlich im Burgenland (Ruster Ausbruch) anzutreffen.
Charakteristik:
Höchste Ansprüche an die Lage, braucht warme, trockene Böden. Anfällig gegen Oidium, gute Botrytisfestigkeit.
Wein:
Gelbgrüne Farbe, intensives Bukett, rassig, ausgeprägte Säure, kann hohe Extrakte und Alkoholgrade erreichen. Gut geeignet für hohe Prädikatsweinstufen.
Weißwein: Gelber Muskateller
Synonyme:
Muskateller
Herkunft/Verbreitung:
Vermutlich Vorderasien.
Eine der ältesten Rebsorten der Welt.
Seit 1400 wird der Gelbe Muskateller in der Wachau urkundlich nachgewiesen. Außerdem wird er noch in der Steiermark und im Burgenland kultiviert.
Charakteristik:
Hohe Ansprüche an die Lage, spätreifend, fast für alle Böden geeignet (außer Kalk), fäulnisanfällig, empfindlich gegenüber Frost und Pilzbefall.
Wein:
Grünlich-gelb bzw. goldgelb (BA und TBA). Ausgeprägtes Muskatbukett. Fruchtig und säurebetont, bewahrt Typizität bis in hohe Prädikatweinstufen.
Weißwein: (Gewürz)Traminer
Synonyme:
Gewürztraminer
Herkunft/Verbreitung:
Unterschiedliche Spekulationen über die Herkunft (Ägypten, Griechenland, Italien), der Name dürfte von dem Südtiroler Ort Tramin stammen.
In Österreich größte Verbreitung im Burgenland, der Thermenregion und in der Steiermark.
Charakteristik:
Hohe Ansprüche an Boden und Lage. Geringe Kalkverträglichkeit, empfindlich gegen Frost.
Wein:
Intensive grüngelbe bis goldgelbe Farbe, manchmal mit leicht rötlichem Schimmer. Duft und Aroma stark ausgeprägt, Rosenduft. Beste Qualität erreicht er in hohen Prädikatsweinstufen.
Weißwein: Grauer Burgunder
Synonyme:
Ruländer, Pinot gris
Herkunft/Verbreitung:
Aus dem Burgund. Im 14. Jh. durch Zisterziensermönche nach Österreich gebracht. Größte Verbreitung im nördlichen Burgendland.
Charakteristik:
Benötigt tiefgründige, nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung. Verlangt gute Lagen. Mittelfrühe Reife. Lese meist anfangs Oktober.
Wein:
Intensive grüngelbe bis goldgelbe Farbe, manchmal mit leicht rötlichem Schimmer. Duft und Aroma stark ausgeprägt, Rosenduft. Beste Qualität erreicht er in hohen Prädikatsweinstufen.
Weißwein: Grüner Sylvaner
Synonyme:
Sylvaner
Herkunft/Verbreitung:
Natürliche Kreuzung von Traminer x Österreichisch Weiß. 1665 erstmals in der Zisterzienserabteil Ebrach (D) erwähnt. Um 1700 in Heilbronn nachweisbar. Anbau in Österreich geht zurück, heute fast nur noch in Niederösterreich anzutreffen
Charakteristik:
Braucht fruchtbare Böden mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung sowie gute Hanglagen. Gegen Winterfröste und Botrytis anfällig.
Wein:
Grünlich-gelb, mild und feinfruchtig.
Weißwein: Grüner Veltliner
Synonyme:
Weißgipfler
Herkunft/Verbreitung:
Die Herkunft des Grünen Veltliner ist unbekannt, Spuren weisen jedoch in die Römerzeit zurück. Nachweisbar im 18. Jh als Grüner Muskateller in Niederösterreich. Hauptsorte in Österreich mit Zentren im Weinviertel, Kamptal, Kremstal, Donauland, Wachau.
Charakteristik:
Fruchtbare Sorte, die auf mageren und fruchtbaren Böden gedeiht, am besten aber auf Löß- und Verwitterungsböden. Empfindlich in der Blüte. Verhältnismäßig spätreifend, benötigt langen, schönen Herbst.
Wein:
Das Qualitätsspektrum des Grünen Veltliner ist weitreichend: Es beginnt beim leichten, spritzigen Wein, der am besten jung – als Heuriger – getrunken wird und geht bis zur substanz- und alkoholreichen Spätlese, die auch durchaus lagerfähig ist. Der Grüne Veltliner ist in der Regel betont fruchtig, pfeffrig und würzig.
Weißwein: Muskat Ottonel
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Eine Kreuzung aus Gutedel x Muskat (du Saumur), wahrscheinlich aus Frankreich.
Zentrum des Anbaues ist das nördliche Burgenland.
Charakteristik:
Fruchtbare, kräftige Böden mit guter Wasserversorgung, windgeschützten sonnigen Standort. Ertragsunsicher. Frühreifend.
Wein:
Grünlich-gelbe Farbe, intensives, feines und würziges Muskatbukett, mild, meist niedrig in Alkohol und Extrakt.
Weißwein: Neuburger
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Der Neuburger Ist eine natürliche Kreuzung von Roter Veltliner x Sylvaner.
Stark verbreitet ist der Neuburger im Burgenland (Neusiedlersee) und in Niederösterreich.
in der Steiermark und in Wien ist diese Sorte eher selten anzutreffen.
Charakteristik:
Geringe Ansprüche an Standort und Lage. Gedeiht noch sehr gut auf schweren und kalkreichen Böden, bevorzugt jedoch Urgesteinsböden. Neigt zum Verrieseln.
Wein:
Grünlich-gelbe Farbe, intensives, feines und würziges Muskatbukett, mild, meist niedrig in Alkohol und Extrakt.
Weißwein: Riesling
Synonyme:
Rheinriesling, Weißer Riesling
Herkunft/Verbreitung:
1435 in Rüsselsheim (D) Anbau nachgewiesen. Die Wachau reklamiert aufgrund einer urkundlichen Erwähnung eines Weingartens namens Ritzling den Sortenurprung für die eigene Region.
In Österreich überwiegend in der Wachau Kamptal, Donauland.
Charakteristik:
Höchste Ansprüche an Lage und Boden. Die duftigsten und rassigsten Weine entstehen auf Schiefer- und Urgesteinsverwitterungsböden. Spätreifend (Ernte Ende Oktober/November).
Wein:
Sein charmantes Bukett besitzt zumeist zarte Anklänge an Pfirsiche, Aprikosen und Zitrusfrüchte. Am Gaumen wirkt der Riesling wegen seiner pikaten Säure sehr rassig und anhaltend; er entwickelt sich kontinuierlich und ist daher sehr gut lagerfähig; dies gilt im besonderen für die raren Spät- und Auslesen.
Weißwein: Rivaner
Synonyme:
Riesling x Gutedel, (früher: Müller-Thurgau)
Herkunft/Verbreitung:
1882 vom Schweizer Dr. Hermann Müller gezüchtet; ist eine Kreuzung von Riesling x Gutedel. 1913 nach Deutschland, in den 50er Jahren in der ganzen Welt verbreitet. Einst die zweitwichtigste Rebe in Österreich, ist der Stern des Rivaner heute im Sinken. Vorwiegend in Niederösterreich und im Burgenland.
Charakteristik:
Nicht sehr anspruchsvoll, bevorzugt jedoch kühlere Anbaugebiete, nährstoffreiche, tiefgründige Lehm- und Lößböden mit guter Wasserversorgung. Empfindlich gegen Winterfröste, krankheitsanfällig.
Wein:
Zumeist ist der Rivaner ein säurearmer, runder Wein von leicht muskatigem Bukett und mildem Geschmackseindruck. Abgesehen von Prädikatsweinen aus dieser Sorte sollte der Rivaner vorzugsweise als Jungwein getrunken werden.
Weißwein: Rotgipfler
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Ist eine natürliche Kreuzung von Traminer x Roter Veltliner.
Erste urkundliche Erwähnung fand der Rotgipfler um 1840 in der Steiermark.
Er begründete den Ruf der Gumpoldskirchener Weine.
Kommt fast ausschließlich in Österreich, vor allem in der Thermenregion, vor.
Charakteristik:
Bevorzugt fruchtbare mittelschwere Kalkböden, warme Hanglagen, empfindlich gegen Winterfröste. Botrytis-anfällig. Spätreifend.
Wein:
Goldgelb, markantes Bukett, frisch-würzig. Meist extrakt- und alkoholreich. Wird meist mit Restsüße ausgebaut.
Weißwein: Sauvignon Blanc
Synonyme:
Muskat-Sylvaner (innerstaatlich bis 1999 gestattet)
Herkunft/Verbreitung:
Aus dem Süden Frankreichs, seit der ersten Hälfte des 18. Jh. urkundlich nachweisbar. Vor allem in der Steiermark verbreitet.
Charakteristik:
Hohe Ansprüche an den Standort, gedeiht auf fruchtbaren, nicht zu trockenen Böden. Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig. Mittelhoher, unregelmäßiger Ertrag. Empfindlich gegen Winterfröste.
Wein:
Ihre paprizierte Würze wird bei hoher Reife von Aromen nach Spargel, Holunder und Cassis abgelöst. Sehr frisch und anregend bei rassiger Säurestruktur ist der Sauvignon ein eleganter, fruchtiger Wein von unverwechselbarem Charakter, der auch mittelfristig lagerfähig ist.
Weißwein: Scheurebe
Synonyme:
Sämling 88
Herkunft/Verbreitung:
1916 von Dr. Scheu gezüchtet (Kreuzung aus Sylvaner x Riesling).
In Österreich wird diese Sorte vor allem im Burgenland (insbesondere als Prädikatswein) und in der Steiermark kultiviert. Der Anbau ist aber rückläufig.
Charakteristik:
Geringe Ansprüche an den Boden, höhere Ansprüche an die Lage. Spätreifend. Mittlerer Ertrag.
Wein:
Goldgelb, feines kräftiges Bukett. Feine Säure und Fülle bis in den hohen Prädikatsweinbereich.
Weißwein: Weißburgunder
Synonyme:
Pinot blanc, Klevner
Herkunft/Verbreitung:
Burgund gilt als Heimat, im 14. Jh. urkundlich nachweisbar. Hauptsächlich im Burgenland (rund um den Neusiedlersee) und in Niederösterreich, teils auch in der Steiermark und Wien.
Charakteristik:
Hohe Ansprüche an Boden (tiefgründig, nährstoffreich, ausreichend feucht) und Lage. Empfindlich gegen Spätfröste. Ertrag gut bis sehr gut und regelmäßig.
Wein:
Wenn seine Trauben die Vollreife erlangen, wächst der Weißburgunder in Österreich zu einem substanzreichen Weißwein mit feinem, mandelartigem Geschmack und pikanter Säure heran. Die international als Pinot blanc bekannte Rebsorte entwickelt sich zumeist auch sehr gut in der Flasche. Aufgrund ihrer dezenten Art eignet sie sich auch für Cuvées mit anderen Sorten und für die Lagerung in neuen, kleinen Eichenholzfässern (Barrique).
Weißwein: Welschriesling
Synonyme:
Keine
Herkunft/Verbreitung:
Unterschiedliche Herkunftsdeutungen: Italien und Frankreich.
In Österreich zweitwichtigste Sorte nach dem Grünen Veltliner. Den Welschriesling findet man vorwiegend im Burgenland und in Niederösterreich, aber auch in der Steiermark.
Charakteristik:
Benötigt tiefgründige, warme, nährstoffreiche Böden. Hohe Ansprüche an
die Lage (windgeschützte Südhänge).
Trockenempfindlich. Regelmäßiger Ertrag.
Wein:
Der Welschriesling liefert in erster Linie frisch-fruchtige, in ihrer Jugend zu genießende Weine; er kann aber auch ausgezeichnete Prädikatsweine hervorbringen, deren Blume und Rasse lange anhält.
Weißwein: Zierfandler
Synonyme:
Spätrot
Herkunft/Verbreitung:
Wahrscheinlich aus Niederösterreich stammend.
Der Zierfandler ist fast ausschließlich in der Thermenregion zu finden und begründete gemeinsam mit dem Rotgipfler den Ruhm des Weinortes Gumpoldskirchen.
Charakteristik:
Stellt keine hohen Ansprüche an den Boden, jedoch an die Lage. Empfindlich gegen Winterfröste, ansonsten genügsam. Mittlerer, unregelmäßiger Ertrag. Spätreifend.
Wein:
Goldgelb. Ausgeprägtes Fruchtbukett, würzig, extrakt- und alkoholreich. Wird meist mit Restsüße hergestellt.
Quelle http://www.weinausoesterreich.at/wein